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pax christi

menschen machen frieden - mach mit.

Unser Name ist Programm: der Friede Christi. 

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. 

» Alle Informationen zur Deutschen Sektion von pax christi

Veränderungen und Anpassungen

04. Sep 2021

pax christi-Regionalversammlung in Bremen

pax christi-Regionalversammlung in Bremen

pax christi-Regionalversammlung

Die diesjährige pax christi-Regionalversammlung der Bistümer Osnabrück/Hamburg fand am 4. September im Bonifatiussaal der Bremer Kirchengemeinde St. Bonifatius statt. Bisher hatte pax christi dort noch nicht getagt. Die relative Nähe zum Hauptbahnhof sowie das neu gestaltete Gemeindezentrum boten ideale Bedingungen. Uns empfing ein heller, lichtdurchfluteter Saal. Richard Goritzka, der in der Kirchengemeinde aufgewachsen ist, erläuterte die Motive für den Umbau des ehemaligen Kirchengebäudes. Der Rückgang der GottesdienstbesucherInnen förderte Überlegungen für eine geänderte, dem Bedürfnissen des Stadtteils angepassten Nutzung des Gebäudes. Im unteren Teil der ehemaligen Kirche ist eine Kita mit 80 Kindern eingezogen. In der neu eingezogenen zweiten Ebene wurden Räumlichkeiten für ein Gemeindezentrum eingerichtet. Neben Räumen wie der Küche bietet der große Bonifatiussaal die Möglichkeiten für Gottesdienste und sonstige Treffen und Gemeindeaktivitäten. So wie viele Kirchengemeinden steht auch der pax christi-Regionalverband OS/HH vor Veränderungen und Anpassungen.

In den vergangenen 18 Monaten, seit der letzten Regionalversammlung, war das Engagement durch Vorsichtsmaßnahmen und Einschränkungen der Corona-Pandemie bestimmt. Treffen mussten ausfallen oder es wurden, wo technische Möglichkeiten verfügbar waren, Aktionen per Videokonferenz oder in anderen Formaten durchgeführt. Eine schwierige Zeit für das Gruppenleben und die  einzelnen Mitglieder  selbst, aber auch für das Engagement nach außen; denn „normale“ Begegnungen und Austausch waren – wenn überhaupt - nur sehr eingeschränkt zu realisieren. Dementsprechend ist angesichts dieser eingeschränkten Möglichkeiten für das, was dann doch noch stattgefunden hat, ein großer Dank auszusprechen.

Annette Kreilos eröffnete die Regionalversammlung, und die Basisgruppen und Einzelpersonen berichteten von ihren Aktivitäten. Die Bremer Gruppe hat sich in der Pandemiezeit weiterhin per Videokonferenz getroffen. An dem Stolperstein, deren Paten sie sind, wurde im November ein Gedenken vorbereitet und durchgeführt. Zum 27. Januar wurde ein Gedenken an die in Bremen geborene Widerstandskämpferin Cato Bontjes van Beek per Videoveranstaltung angeboten. In einem Brief wurde der Bremer Synagogengemeinde zum 60-jährigen Bestehen Segenswünsche übermittelt. Die beiden Gruppen in Hamburg und Norderstedt haben sich pandemiebedingt nicht getroffen. Die Osnabrücker Gruppe hat ihre Treffen per Videokonferenz durchgeführt, kirchliche und gesellschaftspolitische Themen diskutiert. Die Ruller Gruppe hat sich bis auf zwei Treffen im Garten nicht getroffen, planen jetzt das erste Treffen zur Vorbereitung einer friedenspolitischen Befragung von Politikern. Das monatliche Friedensgebet wurde durchgehend in Rulle durchgeführt. Heidburg berichtete von dem Auschwitzkomitee in Hamburg. Der Tod von Ester Bejarano ist für die Gruppe ein großer Verlust und fordert eine Neuorientierung, die sich an den Anliegen von Ester Bejaranos orientiert, die da sind: Unterstützung der Initiative Gedenkort Stadthaus, den 8. Mai als bundeweiten Feiertag einzusetzen sowie den Wiederaufbau der Synagoge am Bornplatz.

Anne-Dore Jakob hat für ein Buchprojekt zu den politischen Aufbrüchen der 70er/80er Jahre in der Region Georgsmarienhütte einen Bericht zu der 1983 gegründeten pax christi-Gruppe verfasst. Margaretha Deimann berichtete von ihrer Vorstandsarbeit der Frauen AG im Bistum OS. Sie beschäftigen sich zurzeit mit dem Thema „Was bedeutet die Corona-Pandemie für die Frauen?“. Georg Hörnschemeyer arbeitet in der AG Mittel- und Osteuropa der pax christi-Sektion mit und informierte über den Aufbau von Kontakten nach Osteuropa, insbesondere in die Ukraine.

Der Jahresbericht des Vorstandes ist in der PaxpOSt 1-21 nachzulesen und wurde von der Regionalversammlung mit Wertschätzung bedacht. Der Vorstand und auch die Geschäftsführung wurden von der Versammlung einstimmig entlastet und ihnen wurde für die umfangreiche Arbeit gedankt.

Es schlossen sich ein Austausch und eine Diskussion über die Zukunft des pax christi-Regionalverbandes OS/HH an. Die Überalterung und die Abnahme an Aktivitäten sowie der Eintritt des Referenten in den Ruhestand im Jahr 2023 werden Veränderungen und Anpassungen mit sich bringen. Der Vorstand und der Förderverein werden diese Entwicklungen in ihre Planungen mit hineinnehmen und Lösungen entwickeln.

Mitgliederversammlung des pax christi-Fördervereins

Vom Vorstand wurde der Jahresbericht 2020 vorgelegt und besprochen. Die Versammlung bedankte sich ausdrücklich für die Akqurierung und Verwaltung von Geldern für die Finanzierung des Friedensarbeiters. Nach der Entlastung wurde der Vorstand für weitere drei Jahre in seinem Amt bestätigt.

Menschen auf der Flucht

Das Thema Flucht ist durch die regelmäßigen Berichte im Fernsehen, Zeitschriften, Tagespresse und den sozialen Medien schon zu einem „Begleiter“ im Alltag geworden. Diejenigen, die Geflüchtete unterstützen und begleiten, haben da schon einen differenzierteren Bilck und eine parteiliche Haltung entwickelt. Das wurde im Studienteil der Regionalversammlung nachdrücklich durch die Referentin Alexandra Franke, Mitarbeiterin im Migrationseferat der Caritas des Bistums Osnabrück, deutlich. Sie gab einen Überblick von Fluchtursachen, über Fluchtwege, Hindernisse bei der Flucht, das Ankommen und ein möglicher Übertritt an der EU-Außengrenze, gesetzliche Regelungen für Asylverfahren, Alltag im Flüchtlingslager bis hin zu den Möglichkeiten der Caritas, Flüchtlinge hier im Bistumsbereich im Rahmen der gesezlichen Rahmenbedingungen zu unterstützen. Einprägend waren auch die Schilderungen von Alexandra Franke zur Situation in Afghanistan. Nach der Machtübernahme der Taliban würden Afghanen, die sich vor den neuen Machthabern in ihrem Land versteckt halten und nach Fluchtmöglichkeiten suchen, auch bei ihr im Büro anrufen, um Rat für die nächsten Schritte zu bekommen. Die Verzweifelung der Untergetauchten sei greifbar und nachvollziehbar, jedoch könne aus der Ferne keine Hilfen für die unübersichtliche Lage in Afghanistan gegeben werden.

Laut dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) gelten weltweit 82 Millionen Menschen als Geflüchtete. 42% sind Kinder. 48. Millonen sind Binnenflüchtlinge, bleiben also in ihrem Land. In Deutschland leben ca. 1,1 Millionen Menschen, die eine Fluchtgeschichte aufweisen können. Im Vergleich dazu andere Länder: Türkei 3,8 Mio., Kolumbien 1,8 Mio., Pakistan und Uganda jeweils 1,4 Mio..

Neben anderen ist die Fluchtroute über das Mittelmeer zu den griechischen Inseln eine der gefährlichsten Routen. Überfüllte und nur begrenzt hochseetaugliche Schiffe bilden ein starkes Risiko, die Inseln zu erreichen. Zudem werden in den letzten Jahren vermehrt Geflüchtete mit ihren Booten bei der Anlandung auf den Inseln durch die griechische Küstenwache, der EU-Agentur „Frontex“ zur Grenzsicherung oder durch sog. Pushbacks aktiv daran gehindert und wieder auf das offene Meer hinausgedrängt.

Zur Zeit sitzen ca. 40.000 Geflüchtete auf den griechischen Inseln in Flüchtlingslagern fest. Einige Geflüchtete müssen bereits fünf Tage nach ihrer Ankunft die Asylanhörung machen. Wird der Asylantrag dann positiv beschieden, erhalten die Geflüchteten kein Geld und keine Versorgung mehr von öffentlicher Seite. Ein Transfer der Geflüchteten auf das Festland oder in andere EU-Länder hat stark nachgelassen.

In dem Camp Moria auf Lesbos, welches auch durch pax christi-Aktionen eine Unterstützung und Begleitung erfährt, leben z.Z. ca. 7000 Menschen. Oft nur mit dem notwendigsten durch Nichtregierungsorganisationen unterstützt, gibt es für sie nur begrenzte Möglichkeiten, weiter in Länder der EU zu kommen und gesicherte Existenzen anzugehen.

Die Geflüchteten, die es bis in die Landesaufnahmestellen in Bramsche und Osnabrück schaffen, können dann von MitarbeiterInnen der Caritas und weiteren Organisationen bei der Klärung ihres Aufenthaltsstatus und bei den ersten Schritten einer Integration Unterstützung erhalten.

 

 

 

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